16. November 2007

Noosa Mit dem Auto unterwegs
Seit meinem letzten Eintrag ist schon wieder eine Woche vergangen und einiges gegangen. Die Zeit vergeht so schnell und manchmal aendert sich ploetzlich alles von einem Extrem ins Andere. Nach meinem Segeltrip bin ich noch einen Tag in Airlie Beach geblieben um Freunde aus Byron Bay zu treffen und meine Weiterreise zu planen. Nach zwei Wochen alleine Reisen, war das ein sehr schoenes Gefuehl, alt bekannte Gesichter zu sehen und ueber vergangene Zeiten zu disskutieren. Ausserdem warte ich seit einiger Zeit auf ein Packet aus der Schweiz mit meinem zweiten Objektiv (Danke Papa!). Nach Angaben der schweizer Post haette dieses nach ca. fuenf Tagen hier sein sollen. Nun sind zwei Wochen vergangen und von meinem Packet fehlt jene Spur. Die Post konnte mir leider nur sagen, dass es in Australien ist aber mehr nicht. Daher ist weiterhin warten angesagt. Da ich in der Zwischenzeit Airlie Beach schon wieder verlassen habe, muss ich mir es dann wieder weiterschicken lassen. Nebst meinem Objektiv hat auch wieder mal mein iPod seinen Geist aufgegeben. Das ist aber nicht weiter tragisch. Hoffnung besteht, dass er wieder einmal zum Leben erwacht. ;)

Auf dem Segelboot hatte ich einen Hollaender und eine Schweizerin kennengelernt, mit denen ich die 1000km lange Strecke nach Aignes Water und Bundaberg im Auto zurueckgelegt habe. Im Niemansland von Aignes Water und Town of 1770 machen wir Stopp um dort zu uebernachten. Im kleinen Kuestenort geht es im Vergleich zu Airlie Beach sehr gemuetlich und weniger touristisch zu und her. Hier an der Ostkueste trifft man sehr oft auf sehr touristische Ortschaften. Fuer die einen interessant, fuer mich eher langweilig und unspektakulaer. Oder besser gesagt, irgendwann ist es mehr verleidend als spannend und ich geniesse dann die kleinen ruhigen Orte wo man auch eher noch Kontakt hat zu Einheimischen und einen besseren Einblicke hat in den Lebensalltag.

Vorbei an weiten Landschaften mit riesigen Zuckerrohrplantagen und Farmen erreichen wir am daraufvolgenden Tag die Provinzstadt Bundaberg und sind nach dem touristischen Airlie Beach und idyllischen Aignes Water total in der absurden Welt der 'Worker-Backpackers' gelandet. Dort zeichnet sich dann auch schon ab, wesswegen wir in Bundaberg Halt einlegen wollen. Die Rum-Produktion! :) Bundaberg ist ein Synonym fuer Rum und die dortige 'Rum Distillery' versorgt das ganze Land mit dem Stoff aus Zucker. Und um Zucker dreht sich hier alles in Bundaberg. In einem Backpackers finden wir einen freies Bett zum Uebernachten. Die Blicke der jungen Backpacker, die hier zwoelf Stunden taeglich auf einer Gemueseplantage arbeiten machen einen mueden und trostlosen Eindruck. Die Anlage ist sehr gross und kalt und die weissen Waende, grossen Sathltueren und das grelle Neonlicht verschaffen uns ein mulmiges Gefuehl im Magen. Wir sind in einem ehemaligen Gefaengnis gelandet... Hinzu kommt noch, dass die Stimmung etwas gedrueckt war, da es Sonja nicht gut ging und wir mit einem zweiten Auto gereist sind, wobei die Chemie zwischen den Leuten nicht so harmoniert hat. Ich versuche jedoch das Ganze mit Gelassenheit zu nehmen. Denn wo kann man denn schon einmal in einer Gumizelle uebernachten? Das sind die Doppelzimmer, die hier angeboten werden... Naja, da bevorzuge ich dann doch den 10er Schlag mit normalen Waenden... Und das Backpacker ist sauber. Von daher also nicht weiter schlimm, nur ein etwas komisches Gefuehl im Magen...

Am naechsten Tag reise ich dann nach dem Besuch in der Rum Destillerie mit einem Freund aus Byron Bay nach Harvey Beach, Fraser Iland und spaeter nach Noosa weiter. Der Besuch in der Destillerie war interessant. Nur der absolut dominante Gestank der Molasse hat mich fast umgehauen! ;)

Fraser Iland - die groesste Sandinsel der Welt
Darauf hatte ich mich schon Tage zuvor gefreut. Drei Tage 'Self-Drive-Tour' mit einem 4WD quer durch die groesste Sandinsel der Welt! Und das toent doch schon ziemlich nach Abenteuer, nicht? :) In einer Gruppe von neun Leuten und voll bepackt mit der kompletten Camping-Ausruestund und Nahrung fuer diese Tage gehts dann am Mittwoch Morgen mit der Faehre nach Kingfisher Bay. In meiner Gruppe sind alles junge und sehr symphatische Backpacker aus Deutschland, der Schweiz, Italien und England. Vor der Ankunft konnte ich mir noch nicht so richtig vorstellen, was mich auf der Insel erwartet, die auf der Liste des UNESCO Weltnaturerbes steht und mehr Sand hat als die Sahara... Zwar ist die Insel zu einem viertel bewaldet, aber sonst ist alles aus Sand! Die Insel ist mit einem Gelaendewagen gut befahrbar und das macht auch ziemlich Spass! :) Also fuer diejenigen, die Fraser noch vor sich haben, schreibt euch als Fahrer ein. :) Auf der Strandroute, die teilweise schon fast einer Rennstrecke fuer Gelaendewagen gleicht, passieren wir das Maheno-Schiffswrack. Leider kann man hier wegen den Haien nicht schwimmen gehen. Am Aben schlagen wir dann mit zwei weiteren Truppen der Tour die Zelte auf am Strand. Beim Abendessen haben wir Besuch von einem Dingo, der neugierig um unsere Zelte schleicht. Am naechsten Morgen heisst es dann um 4.30 Uhr aufstehen, fuer diejenigen die den Sonnenaufgang nicht verpassen wollen. Und das lassen wir uns natuerlich nicht entgehen! :) Einfach wunderbar... Dann gehts weiter zum Indian Head, einer steil in das Meer ragende Felsformation. Da der Strand waehrend der Flut streckenweise ueberspuehlt ist, kann er von morgens um acht Uhr bis um Nachmittags um zwei Uhr nicht befahren werden. Daher ist relaxen angesagt im Champagner Pool, einem geschuetzten 'Steinpool' im Meer wo man baden gehen kann. Da es sehr heiss ist, kommt diese Abkuehlung gerade recht. Am Nachmittag fahren wir erneut ins innere der Insel um die zahlreichen Suesswasserseen zu besichtigen. Weisser Strand, wunderschoene Sandduenen und kristallklares Wasser... Der zweite Abend im Camp ist genauso gemuetlich wie der Abend dafor. Das rauschen der Wellen, zwischendurch ein Besuch von einem Dingo und der atemberaubende Anblick der Sterne am Himmel. Am naechsten Tag heisst es wieder frueh aufstehen und Zelte abbauen, um den Rest der Insel zu erkunden. Landeinwaerts durch Eukalyptuswaelder und suptropischen Regenwald ueber die holprige Strecke, wo man einiges an Schlaegen einzustecken hat.

Alles in allem eine geniale Tour! :) Zurzeit bin ich gerade in Noosa und werde hier sehrwarscheindlich einige Tage bleiben bis ich dann wieder alleine nach Brisbane weiterreise. Ihr hoert von mir... :)

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